Wassermangel

Deutschland trocknet aus

Wenn es um Wasser­mangel geht, hat ab 2015 vor allem Kapstadt Schlagzeilen gemacht: Die Wasser­krise zwang Kapstadts Bürger­meisterin, die Not­bremse zu ziehen. Unter anderem musste sie das Waschen von Autos und das Gießen von Gärten verbieten. Eine eigene Wasser-Polizei kontrollierte streng die Einhaltung der einschneidenden Maßnahmen. Kapstadt hat daraus gelernt, die Infra­struktur modernisiert und Wasser­aufbereitungs­anlagen in Betrieb genommen. Aber vor allem gehen auch die Menschen in Kapstadt heute sparsamer mit dem wert­vollen Nass um.

Anhaltende Dürren haben in den letzten Jahren auch in Europa, beispiels­weise in Frankreich, zu Einschrän­kungen bei der Nutzung von Wasser geführt. In Deutschland schien Wasser lange Zeit kein Problem zu sein – ein schwer­wiegender Irrtum.. “Deutschland hat in 20 Jahren Wasser im Umfang des Boden­sees verloren. Das ist unvorstellbar viel Wasser.” so Prof. Jay Famiglietti, geschäfts­führender Direktor des Global Institue for Water Security . “Der Wasser­rückgang in Deutschland beträgt etwa 2,5 Giga­tonnen oder Kubik­kilometer im Jahr. Damit gehört es zu den Regionen mit dem höchsten Wasser­verlust weltweit.”

So viel Wasser kommt aus dem Grundwasser

74%

In Deutschland kommen 74% des Trink­wassers aus dem Grund­wasser. Doch in den letzten Jahren hat Deutschland so viel Wasser verloren wie die Menge des Boden­sees, der dritt­größte See Mitteleuropas.

Wie die Land­wirt­schaft beitragen kann, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen

Enorme Mengen Wasser werden zum Beispiel in der Land­wirtschaft benötigt. Je weniger es regnet, umso mehr Wasser wird benötigt. Um das Wasser­manage­ment zu verbessern, hat die Telekom in Diepholz land­wirt­schaftlich genutzte Brunnen an das Internet der Dinge ange­schlossen. Die Wasser­uhren der Brunnen senden seitdem die Wasser­ent­nahmen automati­siert und in Echtzeit an eine zentrale Cloud Plattform. Land­wirte müssen nun nicht mehr alle Brunnen auf ihren Äckern einzeln anfahren, die Zähler­stände manuell erfassen und an die Behörden weiterleiten – mit ent­sprechenden Verzögerungen.

Durch die Anbindung an die Cloud können Landwirte und Wasser­behörden von überall auf die Echtzeit-Daten in der Cloud zugreifen und erhalten so ein permanentes Lagebild. Das ermöglicht ihnen, schnelle und bessere Entscheidungen zu treffen. Doch dies ist nur ein erster Schritt, um die Felder sparsamer und effizienter zu bewässern.

Wie Sensoren im Boden helfen, unsere Äcker nachhaltig zu bewässern

Künftig können smarte Sensoren im Boden den aktuellen Wasser­bedarf der Pflanzen erfassen. So wird es möglich, die Pflanzen mit exakt der Menge Wasser zu versorgen, die sie benötigen, um den auf­gebrachten Dünger ideal zu verwerten. Bekommen die Pflanzen nicht die richtige Menge Wasser, schadet das dem Klima gleich dreifach:

Erstens vertrocknet frucht­bare Ernte und geht damit verloren, das haben wir in den letzten Dürre­jahren vielerorts gesehen. Zweitens verbleibt der Dünger im Boden, weil er aufgrund des Wasser­mangels nicht von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Bakterien verwandeln den Dünger teilweise in klima­schädliches Lachgas. Drittens sind die Ressourcen für die Produktion des Düngers sinnlos verschwendet.

Wie kann ich helfen?

Auch wir können jeden Tag einen wichtigen Beitrag leisten, indem wir sparsamer mit Wasser umgehen, beim Duschen, im Garten und beim Auto­waschen. Aber vor allem auch, wenn wir unseren Fleisch­konsum reduzieren. Denn für die Produktion von Fleisch wird viel mehr Wasser benötigt, als für die Produktion von Gemüse.

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