Klimastrategie

Unser Beitrag zu den SDG

Unser Selbstverständnis als verantwortungsvolles Unternehmen ist als Kernelement in unserer Konzernstrategie verankert. Daraus leitet sich unsere Corporate-Responsibility-Strategie ab. Diese haben wir im Berichtsjahr weiter geschärft und vier Schwerpunkte identifiziert, in denen wir mit vorbildlichem Handeln vorangehen möchten:

  1. Unser striktes Bekenntnis zu klimaneutralem Wirtschaften
  2. Unser verbindliches Streben nach Kreislauffähigkeit unserer Produkte und Dienstleistungen
  3. Unsere Förderung von Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion sowie unsere Investitionen in die Weiterbildung unserer Beschäftigten
  4. Unser Engagement, eine digitale Gesellschaft mitzugestalten, die auf unseren demokratischen Grundwerten beruht und an der alle Menschen sicher, kompetent und souverän teilhaben können

Mehr zu unseren Schwerpunktthemen finden Sie auch im entsprechenden Abschnitt im Strategie-Kapitel.

Zur Unterstützung der Klimastrategie und zur Erreichung der ambitionierten Konzernziele haben die Landesgesellschaften eigene Strategien, Konzepte und Maßnahmen zum Klimaschutz entwickelt und implementiert. Diese können Sie in den Landesprofilen einsehen.

Unsere integrierte Klimastrategie ruht auf vier Säulen: Emissionen aus der Wertschöpfungskette, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Enablement (positive Klimaschutzeffekte bei unseren Kund*innen). Für jede der vier Säulen haben wir Zielsetzungen beziehungsweise Kennzahlen definiert.

Die vier Säulen der integrierten Klimastrategie

Wir erfassen alle direkten und indirekten Emissionen gemäß dem weltweit anerkannten „Greenhouse Gas (GHG)“-Protokoll. Seit 2021 decken wir unseren gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien, so konnten wir die daraus resultierenden Emissionen auf null senken konnten (siehe „Erneuerbare Energien“). Zusätzlich verdoppeln wir die Energieeffizienz, indem wir unser Netz modernisieren (siehe „Energieeffizienz“). Emissionen, die zum Beispiel durch die Nutzung von Gas oder Öl entstehen, reduzieren wir beispielsweise durch die Umstellung auf E-Mobilität sowie durch Flächenkonsolidierung. Auf diese Weise konnten wir den Ausstoß von Emissionen deutlich reduzieren und tragen zu unserem Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2025 für die Scope-1- und -2-Emissionen bei.

Unsere größte Herausforderung sind die indirekten Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen). Unser Ziel ist es bis spätestens 2040 vollständig klimaneutral zu sein. Wir stehen in engem Dialog mit unseren Lieferanten, um die Emissionen in der Produktion zu verringern und Produkte herstellen zu lassen, die in der Nutzungsphase weniger Energie verbrauchen.

Emissionen aus der
Wertschöpfungskette

Seit 2021 beziehen wir unseren gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Quellen und haben damit auch das gesamte Telekom-Netz vom Mobilfunk bis zum Highspeed-DSL-Netz vollständig auf Strom aus erneuerbaren Energien umgestellt. Um weniger abhängig vom Stromnetz zu sein, weiten wir die Eigenproduktion aus und schließen Power Purchase Agreements (PPAs) ab. Ein PPA ist ein langfristig geregelter Stromliefervertrag. Bei uns bedeutet dies zusätzlich, dass der gelieferte Strom immer aus erneuerbaren Quellen stammt. 50 Prozent unseres Stromverbrauchs für unsere Betriebe in Deutschland und Europa  sollen bis 2025 aus PPAs kommen. Der Anteil von PPAs in Deutschland liegt bereits bei über zehn Prozent. Ende 2022 haben wir konzernweit 27,7 Prozent unseres Stroms über solche PPAs bezogen. 2020 haben wir für den Telekom-Konzern einen Ratgeber veröffentlicht, der unterschiedliche Möglichkeiten für den Einkauf von Grünstrom aufzeigt, um die Landesgesellschaften bei der Wahl ihrer individuell besten Lösung zu unterstützen.

Erneuerbare Energien

Der rasant wachsenden Datenverkehr und der dadurch notwendige Netzausbau darf nicht gleichzeitig zu einem entsprechend Energieverbrauch führen. Deshalb haben wir uns verpflichtet, die Energieeffizienz in Deutschland und in Europa bis 2024 gegenüber 2020 zu verdoppeln. Wir wollen also mehr Daten mit stabilem oder deutlich weniger Energieaufwand erzeugen. Wichtige Wege zur Senkung unseres Energieverbrauchs sind die Modernisierung des Netzes und die Abschaltung alter Technologien.

So haben wir zum Beispiel unsere Netzinfrastruktur vollständig auf IP-Technologie umgestellt. Zusätzlich bündeln wir den Datenverkehr in wenigen, besonders effizienten Rechenzentren. Indikator für die Effizienzsteigerung unserer Rechenzentren ist der sogenannte PUE-Wert. Wir ermitteln diesen Wert nach der Methode der RZ-Norm EN50600. Um unsere Fortschritte zu messen, nutzen wir darüber hinaus die Key Performance Indikatoren (KPIs) „Energy Intensity“ sowie „Carbon Intensity“.

Energieeffizienz

Viele unserer Produkte und Dienste haben Nachhaltigkeitsvorteile: Sie können beispielsweise dabei helfen, Energie und CO2 zu sparen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern oder Logistik effizienter zu gestalten. Neben unserem eigenen CO2-Fußabdruck errechnen wir ebenfalls die positiven CO2-Effekte, die auf Seite der Kund*innen durch die Nutzung unserer Produkte und Lösungen ermöglicht werden. Beide Größen setzen wir mit dem sogenannten ESG KPI „Enablement Faktor“ in Beziehung. Dies hilft uns, unsere Gesamtleistung im Klimaschutz zu bewerten.

Indem wir zunehmend nachhaltige Produkte und Lösungen anbieten sowie durch die Senkung unserer eigenen Emissionen möchten wir den Enablement Faktor konsequent deutlich über 1,0 halten, um so positiv zum Klimaschutz beizutragen.

Enablement: Positive
Klimaschutzeffekte bei
unseren Kund*innen

Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

 

Global Reporting Initiative (GRI)

  • GRI 305-5 (Emissionen)

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

  • Die wichtigsten Kennzahlen zur Messung und zum Management klimabezogener Chancen und Risiken

Unsere Klimaziele

Unser Beitrag zu den SDG

Wir leisten unseren Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens. Unsere aktuellen Klimaziele wurden 2019 vom Vorstand verabschiedet und gelten ab dem Jahr 2020. Das Ambitionsniveau wurde im März 2021 nochmals angehoben. Im März 2023 haben wir unser Zwischenziel auf Basis der Net-Zero-Anforderungen der Science Based Targets initiative durch ein ambitionierteres Ziel ersetzt. Seit 2021 ist zudem die Vorstandsvergütung unter anderem an die Erreichung der Klimaziele gekoppelt und von den Leistungsindikatoren „Energieverbrauch“ und „CO2-Ausstoß“ (Scope 1 und 2) abhängig (ohne T-Mobile US).

Unsere Ziele lauten:

  1. Unser Ziel ab Ende 2021 konzernweit Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien einzusetzen (Scope 2) haben wir bereits erreicht.
  2. Bis Ende 2025 wollen wir Klimaneutralität im Unternehmen bei den eigenen direkten und indirekten Emissionen erreichen (Scope 1 und 2). Dafür sollen die entsprechenden CO2-Emissionen um bis zu 95 Prozent gegenüber 2017 reduziert und verbleibende Emissionen über geeignete Offsetting-Maßnahmen ausgeglichen werden. Dabei konzentrieren wir uns auf Maßnahmen zur langfristigen Bindung von CO2 aus der Atmosphäre, zum Beispiel Aufforstung. Zudem schließen wir Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) für grünen Strom mit Betreibern von Windkraft- oder Photovoltaik-Parks ab. Damit bieten wir den Betreibern Investitionssicherheit und fördern den Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien. Zusätzlich reduzieren wir unseren Energieverbrauch z. B. durch Energieeffizienzmaßnahmen und Flächenreduktion im Gebäudebereich, sowie durch Elektrifizierung vor allem im Fuhrpark.
  3. Als Zwischenziel zur Klimaneutralität haben wir uns vorgenommen, bis 2030 die CO2-Emissionen über die Scopes 13 hinweg um 55 Prozent gegenüber 2020 zu senken. Durch die konsequente Senkung unserer Scope-1- und -2-Emissionen img entsteht der überwiegende Teil unseres CO2-Fußabdrucks (über 98 Prozent) mittlerweile bei der Herstellung und der Nutzung unserer Produkte. Wir stehen in engem Dialog mit unseren Lieferanten, um die Emissionen in der Produktion zu verringern und Produkte herstellen zu lassen, die in der Nutzungsphase weniger Energie verbrauchen. Dieses neue Zwischenziel ist ambitionierter als unser bisheriges Ziel, die Scope-3-Emissionen img bis 2030 pro Kund*in um 25 Prozent (gegenüber 2017) zu senken.
  4. Spätestens ab 2040 wollen wir komplett klimaneutral sein („Netto-Null img“) und über alle drei Scopes keinen CO2-Fußabdruck mehr hinterlassen. Zu diesem Zeitpunkt verbleibende Emissionen werden wir analog der Planung zu Scope-1- und -2-Emissionen durch geeignete Instrumente kompensieren. Dazu werden wir mindestens 90 Prozent der Emissionen einsparen; lediglich bis zu 10 Prozent sollen ausgeglichen werden.

Unsere Klimaziele aus dem Jahr 2019 wurden anhand der Methodik der SBTi erarbeitet. Die SBTi hat uns im Mai 2019 als drittem DAX-Konzern offiziell bestätigt, dass unsere Klimaschutzziele zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen. Damit folgen wir den Landesgesellschaften in den USA und Ungarn, deren Ziele bereits 2018 beziehungsweise 2019 durch die SBTi positiv geprüft wurden. Die 2021 angepassten Ziele sowie das im März 2023 verabschiedete Zwischenziel für den Weg zur Klimaneutralität werden derzeit von der SBTi validiert. Ende Januar wurde für T-Mobile US das Reduktionsziel von der SBTi validiert, bis 2030 die Emissionen Scope 1-3 im Vergleich zu 2020 um 55 Prozent zu senken.

Impact-Betrachtung unserer Wesentlichkeitsanalyse
Treibhausgasemissionen gehen mit schädlichen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt einher. Aus diesem Grund haben wir das Thema Klimaschutz im Rahmen der Impact-Betrachtung unserer Wesentlichkeitsanalyse entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette als wesentlich identifiziert. Die Analyse der Kriterien Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Schweregrad hat ergeben, dass sich vor allem in der vorgelagerten Wertschöpfungskette bei der Rohstoffgewinnung und den Lieferanten sowie bei der nachgelagerten Wertschöpfungskette, die sich aus der Nutzung der Produkte sowie Entsorgung und Recycling zusammensetzt, signifikante Treibhausgasemissionen ergeben können.

Unser Ansatz zur Fortschrittsmessung im Klimaschutz

Unser Beitrag zu den SDG

Wir berechnen unsere Emissionen für unsere Klimaziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Berechnung erfolgt für unseren Stromverbrauch und den Stromverbrauch unserer Lieferanten entsprechend der marktbasierten img Methode des international anerkannten „Greenhouse Gas (GHG)“-Protokolls. Alle CO2e-Emissionen schlüsseln wir hier detailliert auf.

Die Emissionen gehen in verschiedene Kennzahlen ein, mit denen wir unseren Beitrag zum Klimaschutz messen und unsere Fortschritte transparent machen. Die KPIs „Carbon Intensity“ und „Energy Intensity“ setzen unsere CO2e-Emissionen beziehungsweise unseren Energieverbrauch zu dem transportierten Datenvolumen in Beziehung. Zusammen mit dem Datenvolumen als Bezugsgröße wird eine direkte Verknüpfung zur Leistungsfähigkeit unserer Netze hergestellt. Auch die KPIs „Enablement-Faktor“, „PUE“ und „Erneuerbare Energien“ dienen der Steuerung und Transparenz im Thema Klimaschutz.

Indirekte Emissionen entlang unserer Wertschöpfungskette – sogenannte Scope-3-Emissionen img – machen den größten Teil unserer Gesamtemissionen aus. Indem wir sie erfassen, legen wir die Grundlage, um gemeinsam mit unseren Lieferanten und Kund*innen die Emissionen in unseren Wertschöpfungsketten durch gezielte Maßnahmen zu senken.

Der Vorstand wird jedes Jahr durch den Bereich Group Corporate Responsibility (GCR) ausführlich über den Status der Programme informiert, mit denen wir unsere Klimaziele erreichen wollen.

Heinz-Gerd Peters

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Heinz-Gerd Peters
 

Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

Global Reporting Initiative (GRI)

  • GRI 302 3-3 (Management der wesentlichen Themen)
  • GRI 305 3-3 (Management der wesentlichen Themen)
  • GRI 305-1 (Emissionen)
  • GRI 305-2 (Emissionen)
  • GRI 305-3 (Emissionen)

Status Klimazielerreichung KPI

Die Zielerreichung befand sich zum Jahresende auf prognostiziertem Niveau.

Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien
Seit 2021 nutzen wir konzernweit zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien (Scope 2).

Klimaneutralität bis 2025 (Scope 1 und 2)
Unsere Ziele sehen vor, die Scope-1- und -2-Emissionen bereits bis 2025 um bis zu 95 Prozent gegenüber 2017 zu reduzieren und verbleibende Emissionen über geeignete Offsetting-Maßnahmen auszugleichen, um so Klimaneutralität im eigenen Betrieb zu erreichen.

Im Berichtsjahr konnten wir unsere Scope-1- und -2-Emissionen gegenüber 2017 um 94 Prozent reduzieren.

Senkung der Scope-3-Emissionen pro Kund*in um 25 Prozent bis 2030

Aus Transparenzgründen berichten wir in diesem Berichtsjahr noch einmal das bisherige Scope-3-Klimaziel für 2030, welches sich auf die Anzahl der Kund*innen bezieht. Dieses beschreibt die Reduktion der Scope3-Emissionen pro Kund*in um 25 Prozent (2017–2030). Relevant für die Berechnung sind die Scope-3-Kategorien: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen, Kapitalgüter, Nutzung der verkauften Produkte, Vermietete oder verleaste Sachanlagen.

Der Wert für das Basisjahr 2017 wurde im Vergleich zur Berichterstattung im Vorjahr aufgrund einer anderen Berechnungsgrundlage nachträglich korrigiert. Grund hierfür ist die Herausnahme der mittlerweile verkauften Einheiten T-Mobile Netherlands und Telekom Romania aus dem Basisjahr und aus dem Zielwert. Für die Berechnung werden die Kundenzahlen exklusive Wholesale Kund*innen genutzt.

Im Berichtszeitraum lagen die Emissionen pro Kund*in rund 1 Prozent unter dem Wert des Basisjahrs 2017.

Klimaneutralität bis 2040
Spätestens ab 2040 wollen wir über alle drei Scopes klimaneutral werden und somit keinen CO2-Fußabdruck mehr hinterlassen. Aktuell haben wir dieses ehrgeizige Ziel zu 10 Prozent erreicht. Um unsere Fortschritte besser kontrollieren können, haben wir im Jahr 2023 unser Zwischenziel, die Scope-3-Emissionen bis 2030 pro Kund*in um 25 Prozent (gegenüber 2017) zu senken, durch ein ambitionierteres Zwischenziel ersetzt: Bis 2030 wollen wir bereits 55 Prozent der Scope-1- bis -3-Emissionen absolut reduzieren (gegenüber 2020). 

Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

Global Reporting Initiative (GRI)

  • GRI 305-5 (Emissionen)

Ausrichtung an den Empfehlungen der TCFD

2015 wurde auf der Klimakonferenz von Paris die „Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD img)“ gegründet. Ihr Ziel ist es, freiwillige und einheitliche klimabezogene Finanzangaben zu entwickeln. Für die Umsetzung hat die TCFD im Jahr 2017 konkrete Empfehlungen veröffentlicht. Unternehmen können diese als Leitfaden nutzen, um Investor*innen, Kreditgeber, Versicherer und andere Interessengruppen über die Risiken des Klimawandels für ihr Geschäftsmodell zu informieren.

Wir begrüßen die hinter der TCFD stehenden Ziele und treiben ihre TCFD-konforme Berichterstattung stetig voran. Zu den physischen Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, zählen extreme Wetterbedingungen, die bereits heute zunehmend erkennbar sind. Auch transitorische Risiken wie die Entwicklung des CO2-Preises bestimmen zunehmend den politischen Diskurs. Dies beeinflusst unsere Arbeit sowie unsere Stakeholder img unmittelbar. Die Risiken für die Fortführung unseres Betriebs werden durch unser Risikomanagement analysiert und operativ in den Geschäftseinheiten gesteuert. Darüber hinaus evaluieren wir intern, wie die Berichterstattung zu klimabezogenen Finanzrisiken und Opportunitäten an den Empfehlungen der TCFD ausgerichtet werden kann. Dies soll aufbauend auf den bestehenden Ansätzen der Strategie, des Controllings und Risikomanagements geschehen.
 

Governance
Strategie
Risikomanagement
Kennzahlen und Zielsetzungen
Governance
Disclosures   Input
a) Beschreiben Sie die Aufsicht des Vorstands über klimabezogene Chancen und Risiken.  
  • Da Nachhaltigkeit und Klimawandel wichtige Themen für die Deutsche Telekom sind, werden sie von der Konzernspitze aus gesteuert: Unser Vorstandsvorsitzender trägt zusammen mit dem übrigen Vorstand der Deutschen Telekom die Verantwortung für klimarelevante Themen des gesamten Konzerns. Dies beinhaltet unter anderem unsere Klimastrategie, die Klimaziele sowie klimabezogene Chancen und Risiken.
  • Der Vorstand der Deutschen Telekom wird jährlich über den aktuellen Stand der Klimazielerreichung und unternehmensrelevante Klimathemen informiert. Zusätzlich sind Klimaschutzkennzahlen (ESG KPI imgEnergy Intensity“, ESG imgKPI „Carbon Intensity“) Teil der vierteljährlichen Berichterstattung an das Vorstandsmitglied. Seit 1. Januar 2022 ist der CEO zuständiges Vorstandsmitglied.
  • Das Risikomanagement der Deutschen Telekom berichtet zusätzlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vierteljährlich über ESG-Risiken und Chancen. Treten außerhalb der regelmäßigen Berichterstattung unvorhergesehene Risiken auf, werden diese ad hoc gemeldet und an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Die wesentlichen Risiken für den Konzern Deutsche Telekom werden in unserem Geschäftsbericht berichtet.

Weitere Informationen finden Sie unter:

b) Beschreiben Sie die Rolle des Managements bei der Bewertung und dem Management klimabezogener Chancen und Risiken.  
  • Das Management der CR- und klimarelevanten Themen obliegt dem Bereich Group Corporate Responsibility (GCR). Dies umfasst außerdem die Bewertung klimabezogener Chancen und Risiken. Für die Umsetzung der Klimastrategie sind die Geschäftsbereiche und Segmente des Konzerns verantwortlich.   

    Einen Überblick über die vollständige CR-Organisationsstruktur der Deutschen Telekom finden Sie im CR-Bericht.


Weitere Informationen finden Sie unter:

     
Strategie
Disclosures   Input
a) Beschreiben Sie die klimabedingten Chancen und Risiken, die die Organisation kurz-, mittel- und langfristig identifiziert hat.  
  • Ein zentrales klimabedingtes Risiko ist der mögliche Ausfall der Netzinfrastruktur durch beschädigte Sekundärinfrastruktur (z. B. Stromausfälle) oder ausgefallene Kühlanlagen. Ein weiteres Risiko ist die mögliche Beschädigung oder der Ausfall des Netzes aufgrund von Schäden an der Netzinfrastruktur selbst, die durch klimatische Ereignisse oder Veränderungen der klimatischen Bedingungen entstehen können. Als transitorische Risiken wurden primär die CO2-Bepreisung und die Regulierungen von Produkten und Dienstleistungen, beispielsweise durch steigende Energieeffizienzanforderungen, benannt. Zudem besteht das Risiko für negatives Stakeholder-Feedback oder Reputationsschäden. Die identifizierten Risiken beziehen sich überwiegend auf einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont.
  • Demgegenüber haben wir den zunehmenden Einsatz energieeffizienter Technologien und die wachsende Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen als bedeutende klimabezogene Chancen identifiziert.

Weitere Informationen finden Sie unter:

b) Beschreiben Sie die Auswirkungen der klimabedingten Chancen und Risiken auf die Geschäftstätigkeit, die Strategie und die Finanzplanung der Organisation.  
  • Klimabezogene Chancen und Risiken haben unsere Geschäftstätigkeit in vielerlei Hinsicht beeinflusst: Energieeffizienz ist für die Deutsche Telekom von großer Bedeutung, da sich der Energieverbrauch im Netz stark auf die Betriebskosten auswirkt, aber auch aufgrund des strategischen Ansatzes zum Klimaschutz und der zunehmenden Bedenken und Erwartungen unserer Interessengruppen. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, unseren Energieverbrauch trotz des zu erwartenden steigenden Datenverbrauchs zumindest stabil zu halten. In Deutschland und Europa haben wir uns das Ziel gesetzt, die Energieeffizienz unserer Netze bis 2024 zu verdoppeln und so den Energieverbrauch weiter zu reduzieren. Als vergütungsrelevantes Ziel wurde die Senkung des Energieverbrauchs und der Scope-1- und -2-Emissionen img mit jeweils 50-prozentiger Gewichtung deklariert. 
  • Aus diesem Grund wurden mehrere Programme zur Verbesserung der Energieeffizienz an unseren Standorten und in unseren Betrieben gestartet. Wir haben unsere Wertschöpfungskette auf Möglichkeiten für eine größere Ressourceneffizienz und CO2-Reduktion untersucht. Zudem haben wir zentrale Handlungsfelder für künftige Maßnahmen identifiziert, die zu einem nachhaltigeren Unternehmen im Allgemeinen führen sollen, beispielsweise eine Kennzeichnung besonders nachhaltiger Produkte

Weitere Informationen finden Sie unter:

c) Beschreiben Sie die Belastbarkeit der Strategie der Organisation unter Berücksichtigung verschiedener klimabezogener Szenarien, einschließlich eines Szenarios von 2°C oder niedriger.  
  • Im Jahr 2020 haben wir – zunächst exemplarisch – 500 Standorte der Deutschen Telekom in Deutschland in Bezug auf ihre physischen Klimarisiken analysiert. Die Risikogefährdung für die jeweiligen Standorte wurde in verschiedenen Klimaszenarien des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) betrachtet: einem Business-as-usual-Szenario (RCP 4.5), bei dem der weltweite Temperaturanstieg bei über zwei Grad liegen wird, und einem Vier-Grad-Szenario (RCP 8.5). Für einige Klimagefahren, beispielsweise Meeresspiegelanstieg oder Starkregen, war außerdem das RCP-2.6-Scenario verfügbar, was einem Temperaturanstieg unter zwei Grad entspricht. Weitere Details finden Sie hier im CR-Bericht.
  • Derzeit weiten wir die Szenarioanalyse auf weitere internationale Standorte aus, um langfristig die Belastbarkeit unserer Organisation umfassend bewerten zu können. In einem ersten Schritt werden die größten Landesgesellschaften in den Prozess einbezogen: T-Mobile US in den USA und die OTE Group aus Griechenland. Auf Basis einer umfassenden Materialitätsbewertung werden wesentliche Standorte der Gesellschaften identifiziert und auf ihre physische Gefahrenlage analysiert. Dabei werden die gleichen physischen Gefahren und Klimaszenarien angewandt. 
  • Für transitorische Chancen und Risiken wurde außerdem das Sustainable Development Scenario (SDS) der International Energy Agency (IEA) angewandt, was ebenfalls einem Unter-zwei-Grad-Szenario entspricht. Es betrachtet politische, gesellschaftliche und technologische Veränderungen, die mit dem Übergang hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft einhergehen und dadurch zu verschiedenen Risiken und Chancen für unser Unternehmen führen. Zum Zeitpunkt der Analyse war das SDS-Szenario das ambitionierteste Szenario der IEA. Mittlerweile wurde dies durch das Net Zero Szenario abgelöst.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Risikomanagement
Disclosures   Input
a) Beschreiben Sie die Prozesse der Organisation zur Identifizierung und Bewertung klimabezogener Risiken.  
  • 2020 haben wir in verschiedenen Workshops mit Expert*innen aus Technik, Einkauf sowie Strategie & Risikomanagement die wesentlichen klimabezogenen Chancen und Risiken definiert und eine erste Gewichtung vorgenommen. Hierbei haben wir zum einen die Konsequenzen für unsere Geschäftstätigkeit betrachtet, die aus physischen Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels resultieren könnten. Zum anderen haben wir auch die Auswirkungen, die durch politische, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, die mit der angestoßenen Transition hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft einhergehen können, analysiert. Weitere Details finden Sie hier im CR-Bericht.
  • Der Prozess zur Identifizierung der mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken umfasst: 
    • Screening von Medien und NGO-Publikationen
    • Aktive Unterstützung der Arbeit verschiedener Industrieverbände, die sich mit dem Klimawandel befassen, wie z. B. GeSI, econsense, Stiftung , ICC, GSMA, ETNO
    • Teilnahme und Initiierung von Stakeholder-Dialogen zum Thema Klimawandel
    • Analyse der Antworten auf das CDP-Lieferkettenprogramm
    • Analyse der Anfragen von Ratingagenturen wie RobecoSAM img, CDP img, Sustainalytics etc.
  • Der Prozess für die Bewertung der mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken umfasst: 
    • Identifizierung & Quantifizierung der relevanten Entwicklungen
    • Berechnung der Auswirkungen auf den Betrieb
    • Analyse der Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette
  • In Jahr 2022 haben wir unsere transitorischen Risiken finanziell quantifiziert, um somit die qualitative Wesentlichkeitsbewertung aus den Workshops zu verifizieren. Für einige Risiken wurde die Quantifizierung bereits im CDP-Fragebogen 2022 veröffentlicht. Die Quantifizierung der klimabezogenen Chancen ist für 2023 geplant. Die finanziellen Auswirkungen werden dann in die Unternehmensplanung integriert. Managementinstrumente zur Integration des Klimaschutzes in Investitionsentscheidungen werden regelmäßig auf Anwendbarkeit und Nutzen überprüft (z. B. interner CO2-Preis).
b) Beschreiben Sie die Prozesse der Organisation für den Umgang mit klimabedingten Risiken.  
  • Auf der Grundlage von Expertenwissen werden Risiken und Chancen nach ihren finanziellen Auswirkungen (auf EBITDA-AL-Basis) und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens bewertet. Wenn es nicht möglich ist, Risiken und Chancen zu quantifizieren, ist auch eine qualitative Berichterstattung möglich. Sind die Risiken und Chancen identifiziert, werden sie hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer potenziellen finanziellen Auswirkungen, zum Beispiel mithilfe einer Szenarioanalyse, genauer analysiert und bewertet. Anschließend entscheiden wir, welche konkreten Maßnahmen zu ergreifen sind, um beispielsweise Risiken zu reduzieren oder Chancen zu ergreifen. Im Anschluss setzt der jeweilige Risikoeigner die Maßnahmen um, überwacht und bewertet sie. Bei Bedarf werden die Schritte wiederholt durchlaufen und an die neuesten Entwicklungen und Entscheidungen angepasst.

Weitere Informationen finden Sie unter:

c) Beschreiben Sie, wie die Prozesse zur Identifizierung, Bewertung und zum Management klimabezogener Risiken in das Risikomanagement der Organisation integriert sind.  
  • Unsere Prozesse zur Identifizierung und Bewertung klimabezogener Risiken sind vollständig in unternehmensweite multidisziplinäre Risikoidentifikations-, -bewertungs- und -managementprozesse integriert. Risiken und Chancen (über 100 Mio. Euro EBITDA-Auswirkung) werden vierteljährlich durch einen konzernweiten Risikomanagementprozess (RMP) identifiziert, der vom Group-Risk-Governance-Bereich konzipiert und gesteuert wird. Der RMP stellt Methoden und Systeme zur Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen zur Verfügung. Die Verantwortung für die Berichterstattung über Konzernrisiken und -chancen ist auf die jeweiligen Geschäftseinheiten verteilt, sodass GCR für Klimarisiken verantwortlich ist. Weitere Informationen zum Risikoprozess finden Sie in unserem Geschäftsbericht.

Darüber hinaus arbeitet der Risikobereich zur Identifizierung wesentlicher klimabezogener Chancen und Risiken eng mit GCR zusammen und nimmt an internen Workshops teil.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Kennzahlen und Zielsetzungen
Disclosures   Input
a) Offenlegung der Messgrößen, die in Übereinstimmung mit ihrer Strategie und ihrem Risikomanagementprozess von der Organisation zur Bewertung klimabezogener Chancen und Risiken verwendet werden.  
b) Offenlegung der Treibhausgas (THG)-Emissionen (Scope 1, Scope 2 und ggf. Scope 3) und der damit verbundenen Risiken  

Weitere Informationen finden Sie unter:

c) Beschreiben Sie die Ziele, die von der Organisation verwendet werden, um klimabedingte Chancen und Risiken und die Leistung im Vergleich zu den Zielen zu managen.  
  • Die beiden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren „Energieverbrauch“ und „CO2-Ausstoß“ (Scope 1 und 2) sind seit 2021 Bestandteil der variablen Vorstandsvergütung. Seit 2022 ist das Erreichen dieser ESG KPIs zudem im Vergütungssystem der Führungskräfte verankert (ohne T-Mobile US). Die Erreichung von auf den Verantwortungsbereich bezogenen Zielen für ausgewählte relevante Funktionen sind Teil der erfolgsabhängigen Vergütung, ebenso wie Ziele, die auf dem ESG KPI „Nachhaltiges Investment (SRI)“ und dem Ziel „Listing der T-Aktie in den nachhaltigen Indizes/Ratings“ basieren, die die Themen des Klimawandels und die direkt damit verbundenen CR KPIs „Energy Intensity“ und „Carbon Intensity“ widerspiegeln.
  • Die Klimaziele der Deutschen Telekom AG werden im CR-Bericht veröffentlicht.
  • Unsere Ziele in Bezug auf die Energieeffizienz werden hier offengelegt.
  • Wir veröffentlichen hier auch Ziele für den nachhaltigen Einkauf.
Für mehr Informationen klicken Sie bitte auf die Buttons

 

Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

 

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

  • Die wichtigsten Kennzahlen zur Messung und zum Management klimabezogener Chancen und Risiken

Fortschritte bei der Umsetzung der TCFD Empfehlungen

2020 haben wir eine Lückenanalyse durchgeführt, um zu ermitteln, inwieweit unsere Maßnahmen den TCFD img Empfehlungen bereits entsprechen (siehe hier). In verschiedenen Workshops mit Expert*innen aus Technik, Einkauf sowie Strategie und Risikomanagement wurden die wesentlichen klimabezogenen Chancen und Risiken definiert und eine erste Gewichtung vorgenommen. Hierbei haben wir zum einen die Konsequenzen für unsere Geschäftstätigkeit betrachtet, die aus physischen Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels resultieren könnten. Zum anderen haben wir auch die Auswirkungen analysiert, die durch politische, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen entstehen könnten, die mit der angestoßenen Transition hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft einhergehen können. Im Jahr 2022 wurde die Analyse um eine finanzielle Quantifizierung transitorischer Risiken erweitert.

Ein wesentliches klimabezogenes Risiko stellt der mögliche Ausfall der Netzinfrastruktur durch beschädigte sekundäre Infrastruktur (beispielsweise Stromausfälle) oder durch ausgefallene Kühlgeräte dar. Ein weiteres Risiko besteht in der möglichen Beschädigung oder dem Ausfall des Netzes durch Schäden an der Netzinfrastruktur selbst, die aufgrund von klimatischen Ereignissen oder veränderten klimatischen Bedingungen auftreten können.

Als wesentliche klimabezogene Chancen ermittelten wir hingegen den zunehmenden Einsatz energieeffizienter Technologien (etwa im Netzbetrieb) und die steigende Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Services.

Im nächsten Schritt haben wir – zunächst exemplarisch – 500 Standorte der Deutschen Telekom in Deutschland in Bezug auf ihre physischen Klimarisiken analysiert. Diese Klimarisikoanalyse wurde anhand der „Climate Change Edition“ der „Location Risk Intelligence“-Software der Rückversicherung Munich Re erstellt. Die Analyse umfasst acht Indizes (siehe Grafik). Die Risikogefährdung für die jeweiligen Standorte betrachten wir in zwei Klimaszenarien des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC): einem Business-as-usual-Szenario (RCP 4.5), bei dem der weltweite Temperaturanstieg bei über zwei Grad liegen wird, und einem Vier-Grad-Szenario (RCP 8.5). Neben den Klimaszenarien beleuchten wir die Risikogefährdung außerdem in verschiedenen Zeiträumen: aktuell, für das Jahr 2050 und für 2100.

Die folgende Grafik zeigt einen vereinfachten Ausschnitt der Ergebnisse: die Risiken für das Jahr 2050 gemäß dem Vier-Grad-Szenario:

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Tropische Zyklone
Wahrscheinliche maximale Intensität von Zyklonen mit einer Überschreitungswahrscheinlichkeit von 10 % in zehn Jahren (entspricht einer Wiederkehrperiode von 100 Jahren).
Anstieg des Meeresspiegels**
Gefahrenzonen abgeleitet aus statistischen Daten zum Meeresspiegelanstieg und Höhendaten für das jeweilige Projektionsjahr und Szenario.
(Wald-)Brandgefahr
Der Index beschreibt aktuelle meteorologische Brandbedingungen auf der Basis von Brandgefahrenmodellen. Diese kombinieren die Entzündungswahrscheinlichkeit, die Geschwindigkeit und Ausbreitungsgeschwindigkeit und -wahrscheinlichkeit sowie die Verfügbarkeit von Brennstoff zu einer kombinierten Metrik. Der Index beinhaltet Informationen über z.B. die Länge der Feuersaison und extreme Feuergefahrentage.
Starkniederschläge
Der Index beschreibt die aktuelle meteorologische Bedrohung durch Starkniederschlag. Die Bedrohung wird abgeleitet aus Informationen über z.B. eintägige Starkniederschlagsereignisse und langanhaltende Niederschlagsereignisse.
Dürrestress
Der Index beschreibt die Veränderung der Wasserbilanz, abgeleitet aus dem modellierten standardisierten Niederschlags-Evapotranspirations-Index (SPEI). Dieser multiskalare Dürre-Index basiert auf klimatischen Daten und wird zur Bestimmung von Dauer, Intensität und Schweregrad von Dürrebedingungen im Vergleich zu normalen Bedingungen (in Referenzperioden) genutzt.
Hitzestress
Der Index beschreibt die aktuelle meteorologische Bedrohung durch Hitze. Die Bedrohung leitet sich aus Informationen über z.B. Hitzewellen, jährliche Maximal Temperatur und Tropennächte ab.
Hochwasser (exkl. Hochwasserschutz)
Von extremen Hochwassern bedrohte Gebiete mit Wiederkehrperioden von 100 oder 500 Jahren. Berücksichtigt keine Deiche.
Hochwasser (inkl. Hochwasserschutz (Deiche))
Von extremen Hochwassern bedrohte Gebiete mit Wiederkehrperioden von 100 oder 500 Jahren. Hochwasserschutz wird berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Szenarioanalyse zeigen, dass für den Großteil der deutschen Standorte nur geringe physische Risiken bestehen. Trotzdem sind wir auf die Auswirkungen physischer Risiken, beispielsweise durch Veränderungen in den Niederschlagsmustern und extreme Variabilität der Wettermuster, vorbereitet. Denn Beispiele wie der Sturm Friederike im Jahr 2018 oder die Flutkatastrophe im Juli 2021 zeigen, dass lokale Schäden an unserer Telekommunikationsnetzinfrastruktur als Folge von Extremwetterereignissen bereits heute möglich sind. Unser Risikomanagement stützt sich daher auf mehrere Säulen: Wir bauen die Telekommunikationsnetze der Deutschen Telekom flexibel auf. Beispielsweise vermeiden wir durch Ringstrukturen, dass der Ausfall einer einzelnen Netzkomponente Auswirkungen auf die für unsere Kund*innen erbrachten Dienstleistungen hat. Für die meisten kritischen Standorte stellen wir eine unterbrechungsfreie Stromversorgung über mobile und feste Dieselgeneratoren und Batterien sicher. Dies hilft in der Regel für einige Stunden, falls es zu Stromausfällen kommt. Unser Krisenmanagement hilft zudem bei der zügigen Wiederherstellung im Falle von Unterbrechungen. Versicherungen decken die Risiken von Schäden an Gebäuden und an der Netzinfrastruktur der Deutschen Telekom ab. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel „Unser Umgang mit Klimarisiken“ sowie „Risiko- und Chancenmanagement“.

Im Jahr 2022 haben wir die wesentlichen Chancen und Risiken aus den oben abgebildeten verschiedenen Klimaszenarien weiter analysiert. Derzeit arbeiten wir an einer internationalen Ausweitung der Analyse und sind dazu im Gespräch mit T-Mobile US und der OTE Group, unsere größten Landesgesellschaften.

Auch aus regulatorischer Perspektive ist die Weiterentwicklung unseres Risikomanagements gemäß den Anforderungen der TCFD von Bedeutung, insbesondere mit Blick auf die EU Taxonomie-Vorgaben. Die Kriterien des Umweltziels „Anpassung an den Klimawandel“ verlangen – wie auch TCFD –, dass sich Unternehmen mit physischen Klimarisiken auseinandersetzen und die Auswirkungen auf ihre Wirtschaftsaktivitäten kennen. Mit unserem TCFD-Prozess haben wir somit zugleich den Grundstein für die Klimarisikoanalyse gelegt, die für die Erfüllung der Taxonomie-Kriterien erforderlich ist. Nähere Informationen zur Durchführung und den Ergebnissen der taxonomiekonformen Klimarisikoanalyse finden sich im Abschnitt „EU Taxonomie: Entsprechung“ sowie in der nichtfinanziellen Erklärung im Geschäftsbericht 2022.

Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

 

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

  • Die wichtigsten Kennzahlen zur Messung und zum Management klimabezogener Chancen und Risiken

Unser Umgang mit Klimarisiken

Im Rahmen unserer integrierten Klimastrategie ermitteln wir klimabezogene Risiken und Chancen sowohl für uns als Unternehmen als auch für unsere Stakeholder img. Unser Vorstand wird vierteljährlich mit einem „Group Risk Report“ über aktuelle Klimarisiken informiert. Weitere Informationen zum Risikomanagement finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancenmanagement“ im Geschäftsbericht.

Physische Risiken
Extreme Wetterbedingungen infolge des Klimawandels können sich negativ auf unsere Geschäftsprozesse auswirken und zu Störungen im Netz oder gar Netzausfällen führen. Solche Ausfälle können unter anderem die Steuerung von Rettungseinsätzen massiv beeinträchtigen, wenn nicht gar unmöglich machen. Damit wir in solchen Fällen angemessen reagieren können, haben wir mit unserer internen Richtlinie „Group Policy on Continuity and Situation Management“ die nötigen Verantwortlichkeiten, Prozesse und Maßnahmen definiert. Die Richtlinie legt außerdem fest, was in Notfall- und Krisensituationen, etwa bei Überschwemmungen, zu tun ist.

Auch bei der Planung unserer zukünftigen Geschäftstätigkeit berücksichtigen wir mögliche Folgen des Klimawandels. Beispielsweise bauen wir unsere Netzinfrastruktur so aus, dass sie Unwettern, Temperaturveränderungen oder höheren Windgeschwindigkeiten besser standhält, und halten mobile Versorgungsinfrastruktur für Notfälle vor.

Finanzielle Risiken
Der Klimawandel birgt auch finanzielle Risiken, sei es durch Abgaben für CO2-Emissionen oder durch erhöhte Energiekosten. Einen Beitrag zur Vorbeugung leisten wir unter anderem, indem wir unsere eigene Energieeffizienz erfassen und Maßnahmen entwickeln, um diese zu verbessern. Um Infrastrukturausfällen durch Extremwetterereignisse vorzubeugen, könnten auch zusätzliche Investitionen in eine robustere Infrastruktur erforderlich werden.

Prävention
Zudem helfen wir unseren Kund*innen mit innovativen Lösungen, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und so dazu beizutragen, den Klimawandel abzumildern („Mitigation“). Beispiele dafür sind Projekte im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung und Mobilität oder auch eine sogenannte Echtzeitlösung für die Landwirtschaft („Precise Positioning“). Mit dieser können unter anderem die für Agrarzwecke oft zu ungenauen GPS-Daten img korrigiert und präzise Standortdaten in Echtzeit übermittelt werden – und zwar über 5G-Mobilfunk-Technologie. Unsere niedrigschwellige, vergleichsweise kostengünstige Lösung hilft Landwirt*innen, durch einen zielgenaueren Einsatz ihrer Maschinen Emissionen zu reduzieren, Düngemittel und Saatgut genauer zu dosieren und ihre Erträge zu erhöhen. So können wir mittelbar auch zur Erreichung des Sustainable Development Goal (SDG) 2, „Kein Hunger“, beitragen.

Weiterhin unterstützen wir unsere Kund*innen dabei, mit den negativen Folgen des Klimawandels umzugehen und sich an diese anzupassen („Adaptation“). Im Falle einer drohenden Katastrophe kann unsere Infrastruktur beispielsweise zur Verbreitung von Warnhinweisen über sogenannte Frühwarn-Apps genutzt werden. Die Anpassung an den Klimawandel („Climate Change Adaptation“) ist Bestandteil der EU Taxonomie-Verordnung, auf die wir an dieser Stelle eingehen.

Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

 

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

  • Die wichtigsten Kennzahlen zur Messung und zum Management klimabezogener Chancen und Risiken
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