Globale Produkte …

Äpfel vom Wochenmarkt, Kartoffeln aus dem Hofladen: Wer nachhaltiger einkaufen möchte, greift gerne zu regionalen Produkten. Doch was bei Lebensmitteln funktioniert, ist bei Smartphones und anderen technischen Geräten unmöglich. Die Bestandteile kommen aus verschiedenen Regionen der Welt und müssen über weite Wege transportiert und weiterverarbeitet werden.


SDG 8

SDG 8 - Gute Arbeitsplätze

Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern – das ist das 8. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen.

… globale Herausforderungen

Dabei gehen Rohstoffe und Materialien durch viele Hände, bis sie irgendwann als fertiges Handy, Tablet oder WLAN-Router in unseren Regalen liegen. Diese mit gutem Gewissen zu kaufen ist angesichts von Nachrichten über Menschenrechtsverletzungen und Umweltproblemen in den Produktionsländern kaum möglich. Bei der Deutschen Telekom verschließen wir davor nicht die Augen – sondern sehen sehr genau hin. Wir stellen selbst keine Smartphones und Co. her, sondern wir kaufen diese bei mehr als 25 000 Lieferanten in über 150 Ländern ein. Ein Grund mehr für uns, konsequent daran zu arbeiten, dass unsere Lieferkette immer nachhaltiger wird. Das ist keine leichte Aufgabe, deshalb gehen wir hier systematisch vor: Schon bei der Auswahl neuer Lieferanten spielen unsere Nachhaltigkeitsanforderungen eine wichtige Rolle. Im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit führen wir, wenn nötig, Fabrikkontrollen durch – sogenannte Social Audits. Darüber hinaus arbeiten wir mit strategisch wichtigen Lieferanten eng zusammen, um in ihren Werken konkrete Verbesserungen zu erzielen: zum Beispiel die Zahl der Überstunden bei Beschäftigten zu reduzieren oder zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt einzuführen.

Vertrauen und Kontrolle

Die Achtung der Menschenrechte und der Schutz der Umwelt haben bei der Telekom einen sehr hohen Stellenwert. Wir erwarten von allen unseren Geschäftspartnern und Lieferanten, dass sie unsere hohen Standards einhalten. Bei der Kontrolle unserer Vorgaben bedienen wir uns einer Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen:

1
Verpflichtende Nachhaltigkeitsanforderungen

Alle Lieferanten müssen unseren Lieferanten-Verhaltenskodex beziehungsweise die darin verankerten Anforderungen grundsätzlich akzeptieren.

Wir haben den Lieferantenkodex im Jahr 2022 umfassend aktualisiert und um die Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LKsGs) erweitert. Dazu gehören neben ethischen, sozialen und ökologischen Standards auch die Verankerung des Schutzes der Menschenrechte sowie die Sicherstellung dieser Anforderungen entlang der gesamten Lieferkette.

2
Nachhaltigkeitsüberprüfungen

Unsere Lieferanten unterziehen sich regelmäßig internen und externen Nachhaltigkeitsüberprüfungen. Insbesondere die strategisch wichtigen und risikobehafteten Lieferanten werden vor Ort auf Arbeits-, Sozial- und Lebensstandards sowie Umweltbelange mithilfe eines standardisierten Auditprozesses geprüft.

3
Lieferantenschulungen

Wir schulen unsere Lieferanten über spezifische Online-Trainingsmodule. Beispielsweise zu Compliance-Themen wie Korruptionsprävention und Kartellrecht, zu Menschenrechten und anderen Nachhaltigkeitsthemen.

4
Interne Vorgaben

Als Vorgabe für unsere Mitarbeitenden im Einkauf dient die globale Einkaufsrichtlinie mit Verweis auf unseren Verhaltenskodex für Lieferanten. Darin stehen alle wesentlichen Nachhaltigkeitsprinzipien für unsere Zulieferer – von Antikorruption bis zu sozialen und ökologischen Anforderungen.

5
Beschäftigtenschulungen

Einkaufsmitarbeitende werden zu Nachhaltigkeit geschult. Außerdem gibt es einen Leitfaden für Einkäufer*innen mit praktischen Empfehlungen für Nachhaltigkeit im Einkauf.

6
Erfolgsmessung

Mit verschiedenen Kennzahlen messen wir unsere Fortschritte – zum Beispiel, wie groß der Anteil des Einkaufsvolumens ohne soziale oder ökologische Risiken ist.

Unser Ansatz für eine nachhaltige Lieferkette

Wir beziehen Produkte von mehr als 25 000 ganz unterschiedlichen Lieferanten aus aller Welt. Wie hoch das Risiko ist, dass unsere Nachhaltigkeitsanforderungen nicht eingehalten werden, ergibt sich aus unseren strengen Kriterien und hängt unter anderem von der Art des Produkts und dem Produktionsland ab. Eine genaue Übersicht über unseren Ansatz für eine nachhaltige Lieferkette finden Sie hier.

Alle unsere Lieferanten müssen grundsätzlich unseren Verhaltenskodex akzeptieren: Das ist ein wichtiger Bestandteil der Lieferantenauswahl und die wichtigste Voraussetzung für eine Geschäftsbeziehung. Darüber hinaus werden alle neuen Lieferanten durch eine externe Prüfgesellschaft bewertet. Dabei wird in einer umfassenden Recherche geprüft, ob unser Zulieferer erhöhte Risiken in Bezug auf die Einhaltung unserer Nachhaltigkeitsprinzipien aufweist. Gleichzeitig werden bei der Lieferantenauswahl innerhalb von risikobehafteten Warengruppen spezifische Nachhaltigkeitskriterien analysiert und bewertet – insbesondere bei allen IT- und Netzwerkprodukten.


910

Lieferantenkontrollen wurden von JAC seit 2010 durchgeführt. Dabei haben wir 5 243 Verbesserungsmaßnahmen angestoßen.

Risikomanagement und Kontrolle

Bei risikobehafteten Warengruppen und Lieferanten führen wir weitergehende Überprüfungen durch. Unter anderem schauen wir nach, wie diese auf der Online-Plattform „EcoVadis“  img bewertet werden. Außerdem überprüfen wir sie bei Bedarf vor Ort – mit sogenannten Social Audits – und digital, mithilfe von mobilen Umfragen. Dabei betrachten wir nicht nur unsere direkten Lieferanten, sondern – soweit möglich – auch deren Zulieferer. Um mehr Transparenz in unserer Lieferkette zu erlangen und somit auch mögliche Risiken zu minimieren, arbeiten wir eng mit anderen Unternehmen zusammen, die ebenfalls Waren von gemeinsamen Lieferanten beziehen. Dazu haben wir uns in der „Joint Audit Cooperation (JAC)“ mit einer Vielzahl weiterer global agierender Telekommunikationsunternehmen zusammengeschlossen. Seit 2010 haben wir im Rahmen von JAC mehr als 800 Lieferantenkontrollen – in Form von Audits und mobilen Umfragen – durchgeführt und dabei über 5 100 Verbesserungsmaßnahmen angestoßen. Von den erzielten Verbesserungen haben mehr als 1,4 Millionen Arbeiter*innen profitiert.

500

Über 500 Tonnen CO2e-Emissionen konnte ein Lieferant einsparen, der 2022 an unserem Entwicklungsprogramm teilnahm.

Lieferantenentwicklung

Regelmäßige Lieferantenkontrollen sind wichtig, aber oft nur Momentaufnahmen. Wir wollen nicht nur Symptome bekämpfen, sondern dauerhafte Veränderungen herbeiführen: Deshalb haben wir vor einigen Jahren ein Entwicklungsprogramm für Lieferanten gestartet. In enger Zusammenarbeit mit strategisch wichtigen Lieferanten arbeiten wir gemeinsam an konkreten Verbesserungen – beispielsweise in Bereichen wie Arbeits- und Gesundheitsschutz, Arbeitszeiten, Unterbringung von Beschäftigten oder Umweltschutz. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Beschäftigten dieser Zulieferer werden Verbesserungspläne erarbeitet und umgesetzt. Bei Bedarf führen wir zusätzliche Workshops zu aktuellen Problemen und Fragestellungen durch, etwa zur Reduzierung von CO2-Emissionen, zur Verlängerung der Lebensdauer von Produkten oder zur Vermeidung gefährlicher Stoffe für Mensch und Umwelt. Das Programm ist auf langfristigen und dauerhaften Fortschritt ausgelegt.

Gemeinsam mehr erreichen

Können sich unsere Kund*innen sicher sein, dass unsere Produkte zu 100 Prozent nachhaltig sind? Das leider nicht. Aber sie können sich darauf verlassen, dass wir alles dafür tun, dass unsere Lieferkette immer nachhaltiger wird. Und sie können uns dabei unterstützen: indem sie sich bevorzugt für Produkte aus unserem Angebot entscheiden, die Nachhaltigkeitsvorteile aufweisen.

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