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Corporate Responsibility Bericht 2022

Förderung von Medien- und Demokratiekompetenz

Die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse des Jahres 2022 haben uns vor Augen geführt, wie wichtig das Internet in unserem Alltag geworden ist: Es ermöglicht, von zu Hause zu arbeiten, am Schulunterricht teilzunehmen oder einzukaufen. Und ganz andere Dimensionen der Bedeutung erreicht das Netz während des Kriegs in der Ukraine – für viele Betroffene und Geflüchtete stellt es die einzige Möglichkeit dar, mit ihrer Familie zu kommunizieren oder vor Angriffen gewarnt zu werden. Doch die digitale Kommunikation hat auch Schattenseiten: Gerade in unsicheren Zeiten verbreiten sich Fake News und Verschwörungstheorien noch stärker und immer mehr Menschen sind von Hass und Ausgrenzung betroffen.

Medienkompetenz ist für uns der Schlüssel für einen sicheren und kompetenten Umgang mit digitalen Medien. Medienkompetenz allein reicht jedoch nicht aus, um in der digitalen Welt gut und respektvoll zusammenleben zu können. Deshalb ist Medienkompetenz für uns untrennbar mit Demokratiekompetenz verbunden. Mit vielfältigen Projekten und Initiativen setzen wir uns für Meinungsbildung und Vertrauen sowie gegen Ausgrenzung und Hass im Netz ein.

Teachtoday
Unsere Initiative „Teachtoday“ unterstützt Kinder und Jugendliche, Eltern und Großeltern sowie pädagogische Fachkräfte mit alltagsnahen Tipps und Materialien zur sicheren und kompetenten Mediennutzung. Das Angebot steht auf www.teachtoday.de und in sieben Sprachen (Deutsch, Englisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Polnisch, Rumänisch und Ungarisch) zur Verfügung.

Dem digitalen Lernen kommt eine besondere Rolle zu, denn die digitale Schule und Fernunterricht, das sogenannte Remote Learning, gehören immer stärker zum Alltag von Schüler*innen. Die 2020 veröffentlichte, ständig erweiterte digitale Toolbox auf „Teachtoday“ richtet sich mit mehr als 100 Formaten – etwa Projektideen, Video-Tutorials und spannenden Quizzes – an Erwachsene, die mit Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 16 Jahren in der Schule, in Lerngruppen oder im privaten Umfeld Kontakt haben.

Auch auf YouTube ist „Teachtoday“ mit einem eigenen Kanal vertreten: Dort sind kurze, eingängige Videos zur sicheren und kompetenten Internet-Nutzung, aber auch ganze Workshops beispielsweise zum Einsatz der Toolbox zu sehen.

SCROLLER
Das digitale Kindermagazin „SCROLLER“ vermittelt Kindern von neun bis zwölf Jahren Medienkompetenz auf Augenhöhe. Als neues interaktives Webformat ist das Magazin nicht nur immer auf dem aktuellen Stand, es eignet sich auch zum eigenständigen Lesen und Lernen ebenso wie für Übungen in Gruppen. Über das Zusatzangebot SCROLLER EDU+, das direkt mit den Themen im Magazin verknüpft ist, können Pädagog*innen auf Hintergrundinfos und Lernmaterialien für den analogen und digitalen Unterricht zugreifen.

Im Juni 2022 erhielten sowohl die Initiative „Teachtoday“ als auch das digitale Kindermagazin „SCROLLER“ ein Comenius-EduMedia-Siegel in der Kategorie „Schulbildung“. Die Comenius-EduMedia-Auszeichnungen werden seit 1995 von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e. V. (GPI) an didaktische Multimedia-Produkte vergeben, um sie als pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragend zu würdigen.

#DABEI-Geschichten
Unsere Initiative #DABEI-Geschichten setzt sich praxisnah mit gesellschaftlich relevanten Aspekten der Digitalisierung auseinander und überführt sie in Module, die Multiplikator*innen in Workshops nutzen können. Angesprochen werden Menschen vom jungen Erwachsenen- bis ins Seniorenalter. Die Initiative zeigt Möglichkeiten zur Partizipation und zum verantwortungsvollen Handeln im Netz auf und regt damit zur kritischen Auseinandersetzung an.

Das Besondere ist, dass die Multiplikator*innen keine Expert*innen im jeweiligen Thema sein müssen: Für alle Workshops stellen wir Präsentationsmaterial, Leitfäden für die Moderator*innen sowie Hintergrundinformationen zur Verfügung. Die Workshops sind entsprechend leicht umsetzbar. Damit leistet die Initiative einen Beitrag zu unserem Anspruch, dass alle an den Chancen der Digitalisierung teilhaben können. Bei der Entwicklung der Inhalte werden didaktische Formate verwendet und in Form von innovativen Modulen umgesetzt. Die Module liegen auf Deutsch, Englisch und in Einfacher Sprache vor und werden für unterschiedliche Längen von Workshops angeboten.

In den #DABEI-Geschichten finden sich verschiedene Module zu den Schwerpunktthemen Gaming und Zivilcourage sowie weiteren Themen der digitalen Welt: zum Beispiel digitale Freundschaft, Leben in der Stadt der Zukunft und Datenschutz beziehungsweise -sicherheit.

Digitale Kompetenzen fördern
Zusammen mit Apple laden wir Jugendliche und Lehrende im Rahmen der Code Week ein, in die Welt der App-Entwicklung einzutauchen. In Workshops und Mitmach-Veranstaltungen lernen die Teilnehmenden eine App-Idee zu entwickeln und umzusetzen. 2022 fand die von der Europäischen Kommission unterstützte Code Week vom 7. bis 24. Oktober zum zehnten Mal statt.

Wir kooperieren mit verschiedenen Hochschulen, um aktuelle Forschung zu unterstützen und digitale Kompetenzen voranzutreiben. Beispielsweise finanzieren wir über die Telekom Laboratories (T-Labs img) mehrere Stiftungsprofessuren an der TU Berlin, die sich der Lehre von digitalen Themen widmen. An der CODE University of Applied Sciences in Berlin haben wir einen Lehrstuhl für Software Engineering mit dem Schwerpunkt „Blockchain img“ eingerichtet.

Die Startupnight ist eine der größten jährlichen Veranstaltungen in Europa, bei der sich Start-ups vernetzen und ihre Ideen und Geschäftsmodelle Unternehmen, Investor*innen und potenziellen Kund*innen vorstellen können. Die Startupnight ist eine Initiative der Deutschen Telekom und wird maßgeblich von hubraum, dem Tech-Inkubator der Deutschen Telekom, vorangetrieben. Außerdem bietet hubraum ein regelmäßiges Event an: In den „Meetups“ diskutieren wir jeden Monat mit Branchenexpert*innen, Start-ups und Investor*innen über ein innovatives, technologiebezogenes Thema. Im Rahmen unseres TechBoost-Programms unterstützen wir Start-ups insbesondere bei der Finanzierung, bieten Expert*innen-Know-how sowie Zugang zu unseren technischen Ressourcen und Kund*innen.

T-Mobile Polska hat im Berichtsjahr eine landesweite Aufklärungskampagne mit dem Titel „Sicher im Netz“ gestartet. Zu den Themen der Kampagne gehören Bedrohungen im Cyberspace, etwa durch Phishing oder Falsch- und Desinformationen. Außerdem setzt sich die Kampagne mit den Themen Datenschutz, Privatsphäre und Sicherheit im Internet auseinander.

DIGITAL@School
Im Rahmen der konzernweiten Initiative „DIGITAL@School“ unterstützen wir Kinder dabei, das digitale Zeitalter aktiv und selbstbestimmt mitzugestalten. Rund 500 Mitarbeitende engagieren sich ehrenamtlich in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie in verschiedenen Formaten vor Ort und virtuell. Sie führen Kinder zielgruppengerecht an die MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und Programmiersprachen heran. Darüber hinaus vermitteln sie Kompetenzen für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Dafür hat die Initiative Ende 2021 das #GoodMagenta-Label erhalten. Die Initiative ist im Jahr 2017 als „IT@School“ gestartet, konzernweit gewachsen und wurde Ende 2021 in „DIGITAL@School“ umbenannt. Im Berichtsjahr ist die Initiative vom IT-Executive Club mit dem ITEC Cares Award in der Kategorie „Unternehmerisches Engagement“ ausgezeichnet worden.

Senior*innen digital gut aufgestellt
Damit unabhängig von ihrem Alter alle an der digitalen Gesellschaft teilhaben können, bieten wir spezielle Technik und Produkte für Senior*innen an. So erleichtern große Tasteneinstellungen, Notrufknöpfe und übersichtliche Displays älteren Menschen den Umgang mit digitalen Technologien. Darüber hinaus setzen wir uns gemeinsam mit der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e. V.) dafür ein, die Medienkompetenz von Senior*innen zu fördern, und unterstützten als Partnerin den Goldenen Internetpreis, der seit 2012 vergeben wird. Der Preis zeichnet Engagierte, Initiativen und Kommunen aus, die Menschen im Alter für das Internet begeistern und sie unterstützen.

Zudem engagieren wir uns als Beiratsmitglied beim Digital-Kompass, einem gemeinsamen Projekt der BAGSO und dem Verein DsiN (Deutschland sicher im Netz e. V.). Mit Materialien und digitalen Stammtischen richtet es sich an Internet-Lots*innen, die ältere Menschen im Internet begleiten.

Mit der Deutschen Seniorenliga haben wir den Ratgeber „Digital dabei sein – Keine Frage des Alters“ herausgegeben. Die Broschüre behandelt leicht verständlich unterschiedliche Themen, etwa: Wie richtet man einen schnellen und sicheren Internet- beziehungsweise WLAN-Anschluss ein? Welche Tarife kann ich auswählen? Wie sorge ich für Datensicherheit? Außerdem informiert der Ratgeber, wo man Unterstützung – beispielsweise durch Lernangebote – und Tipps zur digitalen Mediennutzung oder zu Service-Leistungen erhält.

Zusätzlich zu unseren Online-Initiativen richten wir auch Angebote vor Ort aus. So bieten wir im Rahmen der Telekom-Senioren-Akademie Seminare und Workshops in Räumen von kooperierenden Vereinen zum Umgang mit digitalen Geräten an. Dadurch erleichtern wir älteren Kund*innen, die mit der Technologie nicht vertraut sind, den Einstieg in die digitale Welt.

Auch die Landesgesellschaften engagierten sich im Berichtsjahr dafür, dass Senior*innen an den Chancen der Digitalisierung teilhaben können. Im Rahmen des digitalen Bildungsprogramms ENTER hat Slovak Telekom das Förderprogramm „Reif für das digitale Zeitalter“ ins Leben gerufen, das sich auf die Entwicklung digitaler Kompetenzen von Senior*innen konzentriert. Dabei geht es zum Beispiel um den Umgang mit Smartphones und Computern, die Anwendung digitaler Kommunikation sowie die Vermittlung von Programmierkenntnissen.

T-Mobile Czech Republic hat 2022 zusammen mit der tschechischen Polizei und dem Innenministerium das Projekt „Click for Peace“ initiiert, das sich vor allem an Senior*innen richtet. Im Rahmen des Projekts werden Informationsmaterialien zum Umgang mit dem Internet entwickelt, die in Bibliotheken, Krankenhäusern oder Arztpraxen verteilt werden. Unter anderem wurden kurze Video produziert, die in sozialen Medien, auf der Website des Projekts und auf Bildschirmen in Arztpraxen und Wartezimmern zu sehen sind.

Annette Reuter

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