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Corporate Responsibility Bericht 2022

Nothilfe im Krisenfall

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 haben wir schnell reagiert und in ganz Europa umfassende Soforthilfeleistungen für Geflüchtete aus der Ukraine in die Wege geleitet. Dazu hat der Vorstand der Deutschen Telekom ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt.

In Deutschland haben wir im Frühjahr 2022 in Koordination mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Geflüchteten kostenlose Prepaid-SIM-Karten zur Verfügung gestellt. Die SIM-Karten mit freier Telefonie und Datennutzung erreichten die Flüchtenden über unsere Telekom Shops und über offizielle Hilfsorganisationen. Die Aktion war bis zum 30. Juni 2022 befristet. Die kostenlosen SIM-Karten wurden ab dem 10. Juni 2022 schrittweise mit dem neuen kostengünstigen Tarif MagentaMobil Prepaid Ukraine ersetzt. Alle Nutzer*innen der bisherigen SIM-Karten wurden per SMS über das Wechselangebot in den neuen Tarif benachrichtigt. Anrufe und SMS unserer Privat- und Geschäftskund*innen in die Ukraine und aus dem Land heraus wurden rückwirkend ab dem 22. Februar 2022 auf kostenlose Telefonie umgestellt – sowohl vom Festnetz und dem Mobilfunk als auch von öffentlichen Telefonen. Für Kund*innen, die sich in der Ukraine aufhielten, fielen überdies keine Roamingkosten an. Die Aktion lief ebenfalls bis Ende Juni 2022. Insgesamt stellten wir in Deutschland Telekommunikationsleistungen im Wert von rund einer halben Milliarde Euro zur Verfügung.

Auch die Landesgesellschaften in Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien haben kostenlose Prepaid-SIM-Karten an Geflüchtete verteilt. Insgesamt haben wir in Europa mehr als 1,5 Millionen SIM-Karten ausgegeben. T-Mobile US hat Telefonate zu ukrainischen Vorwahlen über Monate kostenfrei gestellt und Unterkünfte für Geflüchtete mit Breitbandanschlüssen und Routern ausgerüstet.

Wir haben Hilfsorganisationen dabei unterstützt, Callcenter aufzubauen, die den Geflüchteten in allen Fragen beratend zur Seite stehen. Seit dem 1. Juni 2022 bietet die Nummer gegen Kummer e. V. in Deutschland den Geflüchteten mit der Helpline Ukraine eine kostenfreie Telefonberatung bei allen Sorgen, Problemen und Themen, die sie bewegen. Helpline Ukraine ist ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gemeinsam mit Nummer gegen Kummer e. V. und mit unserer Unterstützung. Wir stellen der Nummer gegen Kummer e. V. die technische Infrastruktur für das bundesweite Beratungsangebot kostenfrei zur Verfügung. Außerdem übernehmen wir die Verbindungsentgelte für die Anrufe an die Beratungstelefone.

Zudem haben wir in Deutschland Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine mit freiem WLAN-Zugang versorgt und Hilfskonvois in Richtung polnisch-ukrainische Grenze mit Fahrzeugen unterstützt. In zahlreichen Ländern Europas boten wir Geflüchteten Jobs in technischen und nicht-technischen Bereichen an. Neue Mitarbeitende erhielten zudem Unterstützung bei der Organisation von Unterkunft, Bankkonto oder Kinderbetreuung.

Die Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine ist auch bei unseren Mitarbeitenden groß. Viele Hundert Beschäftigte der Telekom schlossen sich im Frühjahr 2022 zusammen und koordinierten die Hilfe. Mitarbeitende unserer Landesgesellschaften zum Beispiel in Polen, Ungarn und der Slowakei waren vor allem an den Grenzen im freiwilligen Einsatz. In Ungarn stellte Magyar Telekom ein grenznahes Gebäude als Unterbringung für Helfende zur Verfügung. Darüber hinaus leisteten wir Geldspenden, um die Hilfsmaßnahmen in der Ukraine zu unterstützen. Beispielsweise erhielt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine Spende in Höhe von einer Million Euro. Dem Aufruf, Spenden zu sammeln, folgten auch viele Mitarbeitende in Tschechien. T-Mobile Czech Republic verdoppelte die gesammelte Summe – so kamen mehr als 300 000 Euro zusammen.

Unsere Entwicklungstätigkeiten in Russland führten wir im Berichtsjahr nicht fort. Deshalb haben wir unserem Team von Software-Entwickler*innen, das hauptsächlich in St. Petersburg ansässig ist und Dienstleistungen für Kund*innen außerhalb Russlands erbringt, angeboten, außerhalb Russlands zu arbeiten. Viele Mitarbeitende haben dieses Angebot inzwischen angenommen.

Telekom stellt Gespräche in die Türkei und nach Syrien kostenfrei
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien schaltete die Telekom allen Telekom- und congstar-Kund*innen rückwirkend ab dem 06. Februar 2023 bis zum 15. Februar 2023 Telefonate und SMS aus Deutschland in die Türkei und nach Syrien über das Mobilfunk- und Festnetz der Telekom kostenfrei. Weiterhin ermöglichte der Konzern Telekom- und congstar-Kund*innen in der Türkei und in Syrien bis zum 15. Februar 2023 ein kostenloses Roaming img für Daten, SMS und Sprachdienste. Prepaid-Kund*innen wurden entsprechende bereits verbrauchte Guthaben nachträglich gutgeschrieben. Zudem spendete der Konzern eine Million Euro an „Aktion Deutschland Hilft“.